Streckenberichte
Kursbuchstrecke 122
Neugraben-Bremerhaven-HBF
Die
Eisebahnseite
Die gezeigten Bahnfotos stellen keine besonderen Anlässe dar. Sie zeigen den ganz normalen Alltag. Thema: Streckenberichte

Kursbuchstrecke 122

Hamburg-Neugraben Bremerhaven HBF

von Frank Wandrey

In Hamburg Neugraben beginnen wir unsere Reise in Richtung Bremerhaven HBF. Diese Strecke wird von einem Triebwagen der Regionalbahn Elbe-Weser bedient, die auch seit 1992 Betreiber dieser Strecke ist. Der Triebwagen ist ein 628er der bei der EVB in den Fahrplänen auch als VT 628 geführt wird. Diese Triebwagengattung dürfte allen Eisenbahnern und Eisenbahnfans bekannt sein. Nach verlassen des Neugrabener Bahnhofs bewegen wir uns bis Buxtehude auf den Gleisen der Deutschen Bahn mit einem Zwischenhalt in Neuwulmstorf. Ab Buxtehude verlässt unser Triebwagen die Gleise der Deutschen Bahn und biegt nach wenigen hundert Metern in einer Linkskurve in Südwestlicher Richtung ab. Die ganze Strecke verläuft dann bis Bremerhaven Wulsdorf eingleisig. Umgeben von Mischwäldern wird die B73 die nach Stade bzw. Cuxhaven führt überquert. Dieser Bahnübergang ist mit einer Warnblinkanlage und Halbschranken gesichert. Außer Wiesen und Felder, sind in nordwestlicher Richtung noch viele Windräder auszumachen die bis zum Haltepunkt Apensen noch zu sehen sind. Kurz vor dem Hp. Apensen befindet sich ein Gewerbegebiet und ein Getreidespeicher mit Bahnanschluss, der aber wie sich vemuten lässt nur noch selten oder gar nicht mehr bedient wird.

Unsere Fahrt beginnt in Hamburg-Neugraben
Buxtehude. Letzte Umsteigemöglichkeit von der DB zur EVB
Der Haltepunkt Apensen.

Es gibt auf deser Strecke auch sog. Bedarfshaltepunkte. Einer davon ist Ruschwedel. Wenn niemand auf dem Bahnsteig zu sehen ist oder dem Zugführer nicht mitteilt, daß man aussteigen möchte fährt der Zug ohne Halt durch. Durch die unterschiedlichen Höhenlagen verläuft die Strecke z.T. auf einem Bahndamm oder im Einschnitt. Die Umgebung dieser Strecke ist bis zum Bahnhof Harsefeld von einzelnen Bauernhöfen und Pferdeweiden geprägt. Erwähnenswert ist auch, daß zwischen Ruschwedel und Harsefeld noch eine eingleisige Bahnstrecke überquert wird, die sich später kurz vor dem Bahnhof Harsefeld in unsere Strecke einfädelt. Es ist die Stecke nach Buchholz (Nordheide) die bereits 1968 stillgelegt wurde. Sie war ein Teil der Strecke Berlin-Bremerhaven. Die Gleise sind aber zwischen Buchholz und Hollenstedt nicht mehr vorhanden. Diese Strecke wird wenn überhaupt noch für Sonderfahrten oder eventuellen Güterverkehr genutzt, da die Strecke nur noch bis Hollenstedt befahrbar ist.

Der Bahnhof Harsefeld wird erreicht.
Der Bahnhof Harsefeld ist auch für Zugkreuzungen ausgelegt.
Der VT 628 setzt seine Reise fort. Er verlässt den Bahnhof Harsefeld

Umgeben von vielen Bäumen wird unsere Fahrt wieder auf einem Bahndamm fortgesetzt. Der Haltepunkt Bargstedt wird erreicht. Es ist wieder eine typische Haltestelle mit einem Bahnsteig und einer Unterstellmöglichkeit. Auch diese Haltestelle besitzt wie viele andere auch einen Parkplatz für PKW´s. Nach der Überquerung der Hauptstraße verläuft die Strecke erst einmal quer durch die Siedlung. Dieser Streckenabschnitt ist links und rechts von Wohnhäusern umgeben, die direkt an der Strecke liegen.

Haltepunkt Bargstedt
Der Bahnübergang kurz vor dem Hp. Bargstedt

Nachdem der Triebwagen den Ort Bargstedt verlassen hat passieren wir auch hier wieder ein Ladegleis mit Güterschuppen. Bahnverladung findet hier wohl kaum noch statt, da der Güterschuppen, so wie es zu erkennen ist, für den Einzel- oder auch Landhandel genutzt wird. Zu sehen sind auf dieser Strecke auch kleine unbeschrankte Bahnübergänge mit Wegen, die für die Landwirtschaft genutzt werden, wobei auch hierzu das Pfeifsignal vom Triebwagen häufig zu hören ist. Brest-Aspe ist der nächste Bedarfshaltepunkt der passiert wird. Auch hier finden wir wieder Verladebahnsteige für die Landwirtschaft. Die Strecke verläuft wieder auf einem Bahndamm wo in der Ferne einzelne Dörfer zu sehen sind. Auch einzelne kleine stehende Gewässer sind in diesem Gebiet häufig zu sehen. Der Bahnhof Kutenholz der als nächstes erreicht wird, besteht auch hier aus einem Bahnsteig. Aber die Umgebung und auch der große Bahnhofsvorplatz zeigt, daß hier einmal viel Bahnbetrieb stattgefunden haben muß. Warscheinlich war dieser Bahnhof für die Güterverladung sehr begehrt. Es sind diverse Verladegleise und Rampen zu sehen. Ein großer Verladeplatz mit Schienen auf denen wie sich vermuten läßt, sich mal ein Laufkran bewegte liegt brach. Verladen wird auch hier nichts mehr. Die Verladegleise sind außer Betrieb bzw. nicht mehr befahrbar.

Bahnhofseinfahrt Hesedorf
Der VT 628 als Moorexpress in Hesedorf

Nach verlassen des Kutenholzer Bahnhofs wird nach ca. 8 Minuten der Bahnhof Hesedorf erreicht. Hier fädelt sich die Strecke aus Stade ein, die in den Jahren zuvor von der Deutschen Bundesbahn befahren wurde. Heute verkehrt hier der Moorexpress von der EVB, der an den Wochenenden von Stade über Bremervörde bis Osterholz-Scharmbek zu Ausflugsfahrten einläd. Wir nähern uns den Bahnhof Bremervörde den man auch als Hauptbahnhof der EVB bezeichnen kann. Her sind sämtliche Fahrzeuge der EVB beheimatet. Der Bahnhof ist sehr groß ausgelegt und verfügt über Rangiergleise für den Güterverkehr. Hier sind auch die nostalgischen Fahrzeuge zu sehen die zwecks Sonderfahrten eingesetzt werden. Bremervörde ist auch der Kreuzungsbahnhof wo wir den Gegenzug nach Hamburg-Neugraben antreffen.

Der Hauptbahnhof der EVB
Zugkreuzung in Bremervörde und...
...Geestenseth. Warten auf den Gegenzug.

Ab Bremervörde zweigt auch die Bahnstrecke nach Osterholz-Scharmbek ab die einst von der Osthanoverschen Eisesenbahn AG Celle betrieben wurde. Dies ist aus alten Kursbüchern nachzuvollziehen. Diese Strecke wird wie schon erwähnt von dem EVB Moorexpress befahren. Über Oerel, Heinschenwalde und Frelsdorf wird ein weiterer Kreuzungsbahnhof namens Geestenseth erreicht. Es ist zu erkennen, daß für die Waldforst-Wirtschaft noch zeitweise Bahnverladungen stattfinden. Dieser Bahnhof beseht aus einem Verladegleis mit Güterschuppen und zwei Bahnsteigen. Auf der nördlichen Seite sind alte Personenwagen die einmal bei der Deutschen Bundesbahn ihren Dienst taten abgestellt und weden für andere zwecke verwendet. Nach den Haltestellen Wehdel und Sellstedt fädelt sich die Strecke wieder in den Gleisen der Deutschen Bahn ein wo in Bremerhaven-Wulsdorf noch einmal ein planmäßiger Halt eingelegt wird. Wir erreichen dann den Hauptbahnhof von Bremerhaven wo unsere Reise durchs Elbe-Weser-Dreieck endet.

Endbahnhof Bremerhaven HBF.

© Frank Wandrey 2002

http://www.bahngleis.de